mode In den 80er-Jahren waren sie Kult. Nicht immer gern gesehen, aber beliebt. Diese Modesaison erleben die Leggings eine Neuauflage.
Der diesjährige Frühsommer in New York war kein gewöhnlicher – zumindest was die Frauenmode betraf. Wer sich auf die ersten wippenden Faltensäume oder schwingenden Volants sommerlicher Röcke gefreut hatte, sah sich einer etwas anderen Realität ausgesetzt. Nicht, dass die New Yorkerin dem Rock oder Sommerkleid radikal abgesagt hätte, es war die gewählte Kombination, die den Beobachter etwas verdutzt hinschauen liess. Unter dem Rocksaum lugte ein Kleidungsstück hervor, das man mittlerweile als vergessen und verloren hielt – nämlich schwarze Leggings. Und diese Leggings feiern zurzeit ihr grosses Comeback auf der Bühne des angesagtesten Modetrends für diesen Winter.
Leggings sind im Grunde nichts anderes als fusslose Strumpfhosen aus festem Stretchgewebe. Sie kamen Mitte der 80er-Jahre auf und verschwanden im Laufe der Zeit fast gänzlich vom Strassenbild. Einzig in Gymnastik- oder Fitnesshallen konnten sie sich über all die Jahre hinweg weiter behaupten.
Doch damit ist nun Schluss. Was die New Yorkerin als Trend bereits im Frühsommer für sich entdeckte, bestimmt nun auch unser Strassenbild. Speziell wadenlange Leggings liegen in der Gunst der Modedesignerinnen und -designer. Leggings werden mit Vorteil mit einem fast zum Knie reichenden Rock oder einem ebenso langen Kleid kombiniert.
Die von Labels wie Yves Saint Laurent, Marc Jacobs, Max Mara oder Versace bevorzugte Farbe Schwarz entpuppt sich als sehr vorteilhaft, denn sie bietet der Leggings-Trägerin unzählige Möglichkeiten bei der Farb- und Stilwahl des Rockes beziehungsweise des Kleides. Selbst farbenfrohe Sommerkleider können auf diese Weise bei moderaten Temperaturen noch weit in den Winter hinein getragen werden. Mit einer warmen Jacke oder einem Jackett kombiniert sowie mit Schal und entsprechendem Schuhwerk ausgerüstet, ist man bestens gewappnet. Und wenn es regnet, verlässt man das Haus nicht ohne den Trenchcoat – das ist nicht nur praktisch, da man darunter die Leggings auch mal mit einem überlangen Pullover oder einer Tunika als Oberteil kombinieren kann, es sieht vielmehr auch noch ausserordentlich hübsch aus.
Die grosse Frage rund um die Leggings ist aber eine ganz andere: Welche Schuhe wähle ich dazu? Das Rennen werden klar Stiefel in den unterschiedlichsten Ausführungen machen. Eine weitere augenfällige Variante bilden Ballerinas – beispielsweise anlässlich eines Party abends – und natürlich der Pumps. Eher unvorteilhaft sehen Leggings mit Sneakersaus; hier ist nicht nur eine sehr hohe Stilsicherheit gefragt, sondern viel Raffinesse – folglich: Hände weg von Sneakers.
Kaum zu glauben, dass die noch vor kurzem allseits verschmähten Leggings nun sogar auch die Abendgarderobe erobern. Als freches Detail zu einem schicken Kurzkleid werden Sie innerhalb der Gästeschar jedes Empfangs für basses Erstauen sorgen.
Gleichwohl ist das Tragen von Leggings leider an eine unverrückbare Regel gebunden: Sie stehen im Grunde einzig Frauen mit schlanken und geraden Beinen. Für alle anderen, die darin keine lächerliche Falle machen wollen, gilt: diesen Saisontrend einfach überspringen.
So trägt man Leggings
– Kein Hosenersatz: Nie «pur» tragen, sondern immer unter Röcken oder Kleidern.
– Rockform und -länge: Sophisticated wirkt der Look, wenn man Leggings zum Kleid mit tiefer Taille im Zwanziger-Jahre-Stil kombiniert, zum Hängerkleid dagegen leger.
– Schuhe: Highheels unterstreichen den edlen Touch und verlängern die Beine zusätzlich, lässig wirken hohe Stiefel. Sehr grazil sehen Leggings zu Ballerinas aus.
– Figur: Frauen mit kräftigem Oberkörper und schlanken Beinen können ideal von ihren Rundungen ablenken, indem sie Leggings zum weiten Oberteil oder Kleid kombinieren und mit einem Gürtel raffen. Frauen mit kräftigen Beinen lassen lieber die Hände von diesem Trend.
– Don’ts: Gestreifte oder glänzende Leggings, Söckchen oder Turnschuhe zu Leggings.
Abendstück Mit einem schicken Kleid kombiniert, lassen sich die Leggings auch abends tragen. Rund um dieses Thema: http://www.jeu-concours.ch/